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Weihnachtswirbel im Winterwald

Ein verschneiter Start

Es war ein kalter, klarer Wintertag im Gemüseland. Der Schnee lag weich wie ein Kissen über den Feldern, und auf dem Marktplatz glitzerten hunderte Lichterketten.

Die Bewohner des Gemüselandes, von Frida Fenchel bis Matti Mais, hatten das Dorf festlich geschmückt. Die Gemüse-Weihnachtsfeier stand bevor, und alle freuten sich auf das große Fest. In der Mitte des Platzes stand der größte Weihnachtsbaum, den man je gesehen hatte. Die Geschenke darunter glitzerten in buntem Papier und funkelten im Schein der Laternen.

Emil Erbse und Bea Brokkoli, zwei beste Freunde und die klügsten Spürnasen im Gemüseland, schlenderten lachend über den Platz. Emil war klein und rund, Bea groß und wild gelockt – zusammen waren sie ein unschlagbares Duo.

„Emil, siehst du, wie die Geschenke glitzern? Ich kann kaum warten, sie zu verteilen!“ rief Bea aufgeregt.

Doch noch während Bea sprach, ging ein plötzliches Raunen durch die Menge.

„Die Geschenke sind weg! Die Geschenke sind verschwunden!“

Rudi Rotkohl, der Dorfälteste, lief mit seinen viel zu großen gelben Gummistiefeln hektisch umher. „Wer hat die Geschenke geklaut? Das Fest ist ruiniert!“

Bea sah Emil an. „Na, wenn das kein Fall für uns ist!“

„Klar! Emil Erbse und Bea Brokkoli – Detektive in Aktion!“ erwiderte Emil und setzte sich seine grüne Mütze zurecht.

Die Spurensuche konnte beginnen.

Die Spurensuche beginnt

Emil und Bea begannen ihre Ermittlungen auf dem Marktplatz. Zuerst schauten sie sich den Platz genauer an. Dort, wo die Geschenke gelegen hatten, fanden sie Spuren von kleinen Pfoten und einen leichten Glitzerstaub.

„Glitzerstaub?“ fragte Bea und rieb sich nachdenklich das Kinn.

„Vielleicht ein Hinweis?“ überlegte Emil.

Doch bevor sie weitergrübeln konnten, tauchte Arvid Artischocke auf. Wie immer wollte er helfen, doch er rutschte schon wieder aus. Plumps! Emil und Bea mussten lachen.

„Arvid, bist du sicher, dass du uns helfen kannst?“ fragte Bea grinsend.

„Ich habe überhaupt keine Zeit für Rutschen! Ich wollte euch sagen, dass ich heute Morgen Otto Oregano im Wald gesehen habe. Er murmelte etwas von einem Winterzauber-Kraut!“

Otto also! Schnell machten sich Emil und Bea auf den Weg zu Ottos kleiner Hütte am Waldrand.

Otto und sein Winterkraut

Ottos Haus sah aus wie ein magischer Kräutergarten. Trockene Zweige und bunte Blumen hingen an den Wänden, und es duftete nach seltsamen Gewürzen.

„Ah, Emil und Bea!“ rief Otto und wedelte mit einem Büschel glitzerndem Kraut. „Ihr kommt wegen der Geschenke, stimmt’s?“

„Was hast du gesehen, Otto?“ fragte Emil.

Otto zögerte. „Nun ja, es könnte sein, dass mein Winterzauber-Kraut etwas durcheinandergebracht hat. Die Lichter haben die Tiere vielleicht angelockt…“

„Tiere?“ fragten Emil und Bea gleichzeitig.

„Kleine Eichhörnchen und Füchse. Sie dachten wohl, die Geschenke sind Nester oder Futter.“

„Das erklärt die leuchtenden Spuren!“ sagte Emil aufgeregt.

Ein Zwischenfall mit Rudi Rotkohl

Auf dem Weg tiefer in den Wald begegneten sie erneut Rudi Rotkohl, der mit seinen riesigen gelben Stiefeln durch den Schnee stapfte. Er hatte sich wieder einmal verirrt.

„Warum bist du hier, Rudi?“ fragte Bea verwundert.

„Ich wollte nach den Geschenken suchen! Aber nun… ich glaube, ich bin in meine eigenen Spuren gelaufen!“

Bea schüttelte den Kopf und half Rudi, den richtigen Weg zurück zum Marktplatz zu finden. Dabei fand Emil zufällig noch mehr leuchtende Spuren.

„Wir sind auf dem richtigen Weg, Bea!“ rief Emil.

Die Entdeckung im Winterwald

Schließlich entdeckten Emil und Bea eine versteckte Lichtung tief im Winterwald. Dort lag eine alte, verlassene Holzhütte, halb im Schnee verborgen.

Drinnen war es warm und gemütlich. Bunte Päckchen lagen überall verstreut. Zwischen den Geschenken hüpften ein paar Eichhörnchen, eine Mausfamilie und sogar ein kleiner Fuchs. Die Tiere hatten die Geschenke wohl für Futter oder Baumaterial gehalten.

Plötzlich gab es ein Poltern über ihnen. Emil schaute nach oben und sah, wie ein Eichhörnchen an einem Geschenkpapierzipfel zog. Das Papier riss, und eine Ladung Glitzerstaub rieselte herab.

„Halt! Nicht noch mehr Chaos!“ rief Bea lachend.

Das Eichhörnchen erschrak, machte einen Salto und landete kopfüber in einem Geschenk. Der Fuchs schaute neugierig zu und stupste mit der Schnauze ein funkelndes Band.

„Sie haben es wirklich nicht böse gemeint,“ murmelte Emil. „Sie dachten einfach, sie bekommen ihre eigene Feier!“

Zurück zum Marktplatz

Mit der Hilfe der anderen Bewohner schafften Emil und Bea die Geschenke vorsichtig zurück zum Marktplatz.

Doch diesmal waren die Tiere mit dabei! Sie stapften hinter der Karawane her, die Eichhörnchen hüpften auf Arvids Schultern, und der kleine Fuchs lief stolz neben Otto Oregano her.

Die Tiere bekamen dafür kleine Nüsse, warme Decken und Stroh als Dankeschön. Otto Oregano lief dabei durch die Menge und verkündete stolz:

„Seht ihr, mein Winterzauber-Kraut hat doch geholfen! Alles ein großer Plan!“

Arvid Artischocke fiel prompt wieder auf den Po.

„Manchmal ist das Chaos eben auch ein Geschenk!“ lachte Bea.


Das schönste Weihnachtsfest

Am Abend feierten die Gemüsebewohner ihr schönstes Weihnachtsfest überhaupt. Der Baum leuchtete heller denn je, und die Geschenke lagen endlich wieder darunter.

Doch diesmal war die Feier noch besonderer: Die Tiere durften mitfeiern! Die Eichhörnchen kletterten in den Baum und ließen die Lichterketten tanzen, die Mausfamilie bekam einen kleinen Tisch mit Krümeln, und der Fuchs saß zufrieden am Feuer, während Rudi Rotkohl ihm einen Schal umlegte.

Rudi rief aus: „Hoch sollen Emil und Bea leben! Die besten Detektive des Gemüselandes!“

Bea flüsterte Emil zu: „Na, das war doch ein Abenteuer für die Ewigkeit.“

„Und voller Freundschaft,“ antwortete Emil grinsend.

Der Schnee fiel sanft vom Himmel, die Musik spielte, und das Gemüseland wusste: Freundschaft, Zusammenhalt und ein kleines bisschen Magie machen Weihnachten perfekt.

Ende.

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